Es ist ein echter Vorteil, wenn ein Raumschiff Tage, Monate und sogar Jahre lang einen Planeten umkreist. Und jetzt, fast zwei Jahre nach seinem Besuch auf unserem bösen Zwillingsplaneten, konnte der Venus Express der ESA die Atmosphäre des Planeten in tieferen Lagen kartieren und nach Chemikalien suchen, die Wissenschaftlern helfen, das globale Klima und die Wettersysteme des Planeten zu verstehen.
Die Wolken des Planeten verhindern, dass sichtbares Licht aus der Oberfläche austritt, aber andere Wellenlängen wie Infrarot entweichen. Da die Temperaturen in einer Höhe von 35 km 200 ° C und an der Oberfläche mehr als 450 ° C erreichen können, strömt Infrarot - oder Wärme - direkt durch die Wolken. Diese Strahlung kann dann analysiert werden, um die vorhandenen Chemikalien zu sehen.
Das Raumschiff Venus Express der ESA ist mit einem speziellen Instrument namens VIRTIS-Spektrometer ausgestattet, mit dem die Atmosphäre in verschiedenen Höhen gemessen werden kann. Es hat bereits die Wolken in großer Höhe kartiert, und jetzt hat VIRTIS die letzten Umlaufbahnen damit verbracht, die untere Atmosphäre zu kartieren.
Natürlich werden die Wolken in geringerer Höhe wie der Rest der Venusatmosphäre von Kohlendioxid dominiert - dem Treibhausgas, das die Wärme einfängt und die Temperaturen erhöht. VIRTIS entdeckte auch Kohlenmonoxid, eine Chemikalie, die Wissenschaftler in so geringen Höhen nicht erwartet hatten.
Da Kohlenmonoxid so selten ist, können Wissenschaftler damit globale Winde verfolgen, die über den Planeten zirkulieren - ähnlich wie Tinte in Wasser fallen zu lassen, um Turbulenzen zu untersuchen. VIRTIS war in der Lage, die großflächige Zirkulation von Winden zu bestimmen, wenn diese am Äquator aufsteigen und sich dann nach Norden und Süden in Richtung der Pole bewegen. An den Polen angekommen, verlieren die Winde wieder an Höhe und zirkulieren zurück zum Anfang.
Venus Express hat auch die Menge an Wasserdampf in der unteren Atmosphäre mit hoher Auflösung erfasst und kartiert. Da dieses Molekül so schwer nachzuweisen ist, hat dies eine wissenschaftliche Debatte darüber beendet, wie viel es auf der Venus gibt.
Originalquelle: ESA-Pressemitteilung