Dieses Bild des Hubble-Weltraumteleskops der NASA / ESA zeigt ein Paar von einem halben Lichtjahr langen interstellaren „Twister“, unheimlich verdrehten Trichterstrukturen, im Herzen des Lagunennebels (M8).
Der zentrale heiße Stern, O Herschel 36 (hier links rot dargestellt), ist die Hauptquelle der ionisierenden Strahlung für die hellste Region im Nebel, die als „Sanduhr“ bezeichnet wird. Andere heiße Sterne, die ebenfalls im Nebel vorhanden sind, ionisieren die äußeren sichtbaren Teile des Nebelmaterials.
Diese ionisierende Strahlung erwärmt sich und „verdampft“ die Oberflächen der Wolken (rechts im Bild als blauer „Nebel“ zu sehen) und treibt heftige Sternwinde an, die in die kühlen Wolken reißen.
Analog zu den Phänomenen der Tornados auf der Erde kann der große Temperaturunterschied zwischen der heißen Oberfläche und dem kalten Inneren der Wolken in Kombination mit dem Druck des Sternenlichts eine starke horizontale „Windscherung“ erzeugen, um die Wolken in ihr tornadoähnliches Aussehen zu verwandeln.
Der Lagunennebel und die Nebel in anderen Galaxien sind Orte, an denen neue Sterne aus staubigen Molekülwolken geboren werden. Diese Regionen sind die „Weltraumlabors“, in denen Astronomen untersuchen können, wie sich Sterne bilden und welche Wechselwirkungen zwischen den Winden der Sterne und dem Gas in der Nähe bestehen. Durch die Untersuchung der von Hubble aufgedeckten Datenfülle werden Astronomen besser verstehen, wie sich Sterne im Nebel bilden.
Diese farbcodierten Bilder sind die Kombination von Einzelaufnahmen, die 1995 mit Hubbles Weitfeld- und Planetenkamera 2 (WFPC2) aufgenommen wurden.
Originalquelle: ESA-Pressemitteilung