Im Vergleich zur Erde ist der Mars geologisch gesehen ein relativ ruhiger Planet. Tatsächlich,sehr ruhig, wie in so ziemlich tot. Obwohl es hier Vulkane gibt, die viel größer sind als alle anderen, waren sie sehr lange inaktiv. Die neuesten Studien deuten jedoch darauf hin, dass die vulkanische Aktivität möglicherweise erst vor Millionen von Jahren andauerte. Das scheint eine Ewigkeit für unser menschliches Zeitgefühl zu sein, aber geologisch gesehen ist es ziemlich neu.
Es gibt auch das massive Canyon-System Valles Marineris, das viel größer ist als der Grand Canyon hier auf der Erde, und Hinweise auf alte heiße Quellen, Gletscher usw., die auch zeigen, dass der Mars einst viel aktiver war als heute.
Jetzt gibt es auch Hinweise darauf, dass Marsbeben (wie bei Erdbeben hier) den Planeten bis vor wenigen Millionen Jahren weiter erschütterten und möglicherweise sogar noch heute auftreten.
Erdbeben sind auf unserem Planeten ein alltägliches Ereignis, aber was ist mit dem Mars? Wenn sie immer noch passieren, scheinen sie viel seltener zu sein als hier. Die neue Studie unterstützt jedoch die Idee, dass der Mars länger als bisher angenommen geologisch aktiv war und es vielleicht immer noch ist.
Wissenschaftler in Europa haben Bilder eines Mars-Verwerfungssystems, Cerberus Fossae, untersucht, das vom Mars Reconnaissance Orbiter aufgenommen wurde. Sie haben eine Stelle gefunden, an der Felsbrocken in der Nähe der Verwerfung Klippen hinuntergestürzt sind. Interessant ist, dass sie hauptsächlich an einem Ort gefunden werden, was am besten durch Marsbeben erklärt wird, anstatt Eis und Lawinen zu schmelzen. Diese Gruppierung von Felsbrocken deutet darauf hin, dass sie sich in der Nähe des Epizentrums eines Marsbebens befanden. Die Pfade hinter den rollenden Felsblöcken sind noch sichtbar, was darauf hinweist, dass sie vor relativ kurzer Zeit gefallen sein müssen und noch nicht genug Zeit haben, damit der Wind die Pfade löscht.
Marsbeben wären auch ein Beweis für einen möglichen anhaltenden Vulkanismus auf dem Planeten, selbst wenn er nur tief unter der Erde liegt. Dies hat weitere Auswirkungen, da bereits bekannt ist, dass sich unter der Oberfläche, noch näher am Äquator, massive Eisablagerungen befinden. Hitze von jüngsten oder gegenwärtigen Aktivitäten könnte an Orten flüssiges Wasser erzeugen, was natürlich auf die Frage nach einem möglichen gegenwärtigen oder vergangenen Leben zurückführt.
Fallende Felsbrocken sind zwar eine interessante Beobachtung für sich, können aber auch dazu beitragen, einige der fortwährenden Rätsel um den Roten Planeten zu lösen.
Die Studie wurde in der veröffentlicht Zeitschrift für geophysikalische Forschung. Das Papier ist hier erhältlich (im Abonnement oder für 25,00 US-Dollar).