Schwarzer Witwennebel. Bildnachweis: NASA / Spitzer. Klicken um zu vergrößern.
Ahnungslose Beute sei gewarnt! In der dunkelsten Ecke des Sternbildes Circinus versteckt sich eine gigantische schwarze Witwenspinne, die auf ihre nächste Mahlzeit wartet. Seit Jahrzehnten ist dieser galaktische gruselige Crawler weitgehend unsichtbar geblieben und entgeht geschickt der Erkennung von sichtbarem Licht. Endlich wurde es von den staubdurchdringenden Infrarotaugen des Spitzer-Weltraumteleskops der NASA eingefangen.
Die Spinne ist eigentlich eine sternbildende Wolke aus Gas und Staub. In diesem interaktiven Halloween-Bildvergleich ist ein sanduhrförmiges Abzeichen, das normalerweise auf dem Unterbauch einer schwarzen Witwenspinne zu finden ist, im Bild mit sichtbarem Licht von Digital Sky Survey (DSS) schwach zu sehen. Während Spitzers Infrarotbild eingeblendet wird, wird der Schleier aus galaktischem Staub, der den Rest der Spinne umhüllt, aufgehoben, um eine giftige Witwe zu enthüllen.
Im Spitzer-Bild werden die beiden gegenüberliegenden Blasen, aus denen der Körper der schwarzen Witwe besteht, durch die starken Abflüsse massereicher Gruppen bildender Sterne in entgegengesetzte Richtungen gebildet. Die Babysterne sind im „Magen“ der Witwe zu sehen, wo sich die beiden Blasen treffen.
Wenn sich aus molekularen Gas- und Staubwolken einzelne Sterne bilden, erzeugen sie intensive Strahlung und sehr starke Teilchenwinde. Sowohl die Strahlung als auch die Sternwinde blasen den Staub vom Stern nach außen und erzeugen einen Hohlraum oder eine Blase.
Im Fall des Nebels der Schwarzen Witwe vermuten Astronomen, dass eine große Wolke aus Gas und Staub kondensiert ist, um mehrere Cluster massereicher Sternentstehung zu bilden. Die kombinierten Winde dieser großen Sterne bliesen wahrscheinlich Blasen in Richtung des geringsten Widerstands aus und bildeten eine Doppelblase.
Originalquelle: Spitzer Pressemitteilung