Das SMART-1-Raumschiff der ESA hat dieses Foto von Crater Hopmann auf dem Mond aufgenommen. Die kleinen Kraterketten entstehen, wenn Sekundärtrümmer von der Mondoberfläche gesprengt werden und dann in einem Bogen geschmolzener Tröpfchen zurückfallen. Dieses Gebiet ist von der Erde aus nicht sichtbar, da es sich auf der anderen Seite des Mondes befindet - nur Raumschiffe haben es jemals gesehen.
Dieses Bild, das vom fortgeschrittenen Moon Imaging Experiment (AMIE) an Bord des ESART-Raumfahrzeugs SMART-1 aufgenommen wurde, zeigt ein Viertel des Kraters Hopmann - eine Aufprallstruktur mit einem Durchmesser von etwa 88 Kilometern.
AMIE erhielt dieses Bild am 25. Januar 2006 aus einer Entfernung von etwa 840 Kilometern von der Oberfläche mit einer Bodenauflösung von 76 Metern pro Pixel.
Das abgebildete Gebiet, das von der Erde aus nicht sichtbar ist, weil es sich auf der anderen Seite des Mondes befindet, befindet sich auf einer Breite von 51,7 Grad Süd und einer Länge von 159,2 Grad Ost. Es umfasst ein Quadrat von etwa 39 Kilometern pro Seite.
Der Krater (zentriert bei 50,8 Grad Süd, 160,3 Grad Ost) befindet sich am Rande des riesigen Südpol-Aitken-Beckens SPA, dem größten Einschlagkrater im Sonnensystem mit einem Durchmesser von 2500 Kilometern und einer Tiefe von 13 Kilometern. Das SPA-Becken weist eine charakteristische chemische Zusammensetzung mit ungewöhnlichen Mineralogie-Typen und eine mögliche Freilegung von Gesteinen aus der unteren Kruste oder dem oberen Mantel auf.
Die Hügel unten links sind die Kraterwand von Hopmann. Dieser Krater ist sehr alt - auf seinem flachen Boden sind viele kleine Krater zu sehen, von denen der größte eine interessante Doppelringstruktur aufweist. Der äußere Rand wurde auch durch spätere Stöße erodiert.
Die kleinen Kraterketten links von Hopmann können als eine Reihe von sogenannten „Sekundärkratern“ interpretiert werden, die durch den Aufprall des Materials entstehen, das aus einem nahe gelegenen großen Aufprall ausgestoßen wird. Dieses ausgeworfene Material fliegt in geschmolzenem Zustand weg und fällt in große „Tröpfchen“. Wenn diese auf die Oberfläche treffen, bilden sie typische Kraterketten, wie sie in diesem Bild sichtbar sind.
Der Krater ist nach Josef Hopmann (1890-1975) benannt, einem Astronomen, der in Bonn, Leipzig und als Direktor des Wiener Observatoriums arbeitete.
Ursprüngliche Quelle: ESA-Portal