Fernerkundungsinstrumente auf SMART-1 scannen die Mondoberfläche. Bildnachweis: ESA Zum Vergrößern anklicken
Das SMART-1-Raumschiff der ESA hat die Mondoberfläche im sichtbaren und nahen Infrarotlicht mit einer neuen Technik untersucht, die noch nie zuvor im Mondorbit versucht wurde.
In den letzten Monaten hat das Advanced Moon Imaging Experiment (AMIE) an Bord von SMART-1 neue Wege beschritten, indem es die multispektrale Bildgebung im Push-Broom-Modus versuchte. Diese Technik eignet sich besonders zur Farbabbildung der Mondoberfläche.
(Beachten Sie, dass „Farbabbildung“ hier keine natürliche Farbe bedeutet. Die Farbbänder der AMIE-Filter befinden sich im Infrarotbereich und werden so ausgewählt, dass die Intensität der Eisenabsorptionslinie aus den Helligkeitsverhältnissen der Bilder bestimmt werden kann.)
In diesem Modus nimmt AMIE Bilder entlang einer Linie auf der Mondoberfläche senkrecht zur Bodenspur des Raumfahrzeugs auf.
Es beruht auf der Orbitalbewegung des Raumfahrzeugs, um es neu zu positionieren, während es eine Folge von Bildern aufzeichnet, die als „Bildschwad“ bekannt sind.
Die AMIE-Kamera an Bord von SMART-1 verfügt über fest montierte Filter, die den Mond in verschiedenen Farbbändern sehen. Die Abbildung zeigt vier aufeinanderfolgende Bilder, die AMIE von links nach rechts aufgenommen hat. Die festen Filter sind durch farbige Rahmen gekennzeichnet.
Die Bilder im Abstand von nur wenigen Sekunden zeigen, wie sich die Oberfläche durch die verschiedenen Filter bewegt. Das Raumschiff bewegt sich mit einer Geschwindigkeit von mehr als einem Kilometer pro Sekunde über die Mondoberfläche!
Durch Kombinieren von Bildern, die dasselbe Merkmal auf dem Mond zeigen, wie sie durch verschiedene Filter gesehen werden, können Farbinformationen erhalten werden. Dies ermöglicht es, die mineralogische Zusammensetzung auf der Mondoberfläche zu untersuchen, wodurch Wissenschaftler Details über die Bildung unseres himmlischen Begleiters ableiten können.
Während die Multispektralkamera an Bord der US-Mission Clementine konstante Beleuchtungsbedingungen hatte, bietet die Umlaufbahn von SMART-1 unterschiedliche Blickwinkel. Die Ansichten von AMIE, die mit Clementinendaten derselben Mondgebiete korrelieren, werden es Wissenschaftlern ermöglichen, solche Spektraldaten besser zu interpretieren.
Ursprüngliche Quelle: ESA-Portal