Dieses Bild, aufgenommen mit der hochauflösenden Stereokamera (HRSC) an Bord des Mars Express-Raumfahrzeugs der ESA, zeigt das „chaotische“ Terrain der Aureum Chaos-Region auf dem Mars.
Der HRSC erhielt dieses Bild während der Umlaufbahn 456 mit einer Auflösung von ungefähr 25 Metern pro Pixel. Die Szene zeigt einen Bereich bei ca. 3? Süden und 335? Osten.
Aureum Chaos befindet sich im östlichen Teil von Valles Marineris, südwestlich des 280 Kilometer breiten Einschlagkraters Aram Chaos. Wie dieses Einschlagbecken sind beide Regionen zwei Beispiele für das chaotische Terrain in diesem Teil des Valles Marineris.
Wie der Name? Chaos? legt nahe, dass dieses Gelände durch zufällig ausgerichtete, großflächige Mesas und Knöpfe gekennzeichnet ist, die stark erodiert sind und das Gebiet dominieren. Wie im Hauptfarbbild zu sehen ist, sind diese Mesas einige Kilometer bis mehrere zehn Kilometer breit.
Im Norden (rechte Seite) dieses Bildes erstreckt sich ein gut definierter Steilhang in Ost-West-Richtung.
Einbruch und Zusammenbruch? Blöcke können an der Basis dieses Steilhangs unterschieden werden, wie in dieser perspektivischen Nahansicht hervorgehoben.
Nahe der südlichen Grenze (mittlere linke Seite) des Farbbildes wird ein etwa fünf Kilometer breiter Bereich aus hellem Material beobachtet. Dieses Material scheint unterschiedliche Schichten zu bilden, die möglicherweise durch Verdampfung von Flüssigkeiten oder durch hydrothermale Aktivität entstanden sind (siehe untere rechte Ecke der perspektivischen Ansicht unten).
Ein weiterer interessanter Bereich aus hellem Material erstreckt sich ebenfalls von Norden nach Süden in der Mitte des Farbbildes und ist auch auf der linken Seite dieser perspektivischen Ansicht sichtbar.
Die Geschichte von Aureum Chaos ist komplex. Es scheint, dass dieses Becken mit Sedimenten gefüllt war und dann die Bildung von chaotischem Gelände erlebte. Es wird angenommen, dass dieses extrem unwegsame Gelände durch das Zusammenfallen der Oberfläche aufgrund der Entfernung von unterirdischem Eis, Magma oder Wasser verursacht wird.
Durch die Bereitstellung neuer Bilddaten für Aureum Chaos ermöglicht das HRSC Wissenschaftlern, ihr Verständnis des Mars zu verbessern. Insbesondere die Farb- und Stereofähigkeit des HRSC ermöglicht verbesserte Untersuchungen der Morphologie des Planeten (der Entwicklung von Gesteinen und Landformen). Durch die Analyse des reflektierten Lichts bei verschiedenen Wellenlängen können wir Mineralien bestimmen, aus denen die verschiedenen geologischen Merkmale innerhalb der Szene bestehen.
Daten des HRSC sowie Informationen aus den anderen Instrumenten zu Mars Express und anderen Missionen der ESA werden neue Einblicke in die geologische Entwicklung des Roten Planeten liefern und den Weg für zukünftige Missionen ebnen.
Ursprüngliche Quelle: ESA-Pressemitteilung